Frühjahrs-Garten-Aktion der NAJU.

Am 29. April 2023 trafen sich die Naturschutzjugend und die Kulturkirche Schüpfer Grund im Pfarrgarten Unterschüpf.

Fotos: Claudia Schlör

„Wir ernten, was wir säen“. Das ist ein bekanntes Sprichwort, dass in der Analogie beschreibt: so wie wir uns verhalten, so wird unsere Umgebung mit uns umgehen. 

Beides, das Wortwörtliche und das Übertragene probierten 18 Kinder im Naturpfarrgarten Unterschüpf bei der Frühjahrsaktion aus. Bei der Kooperation der NAJU (Naturschutzjugend Boxberg) und der evang. Kirchengemeinde Unterschüpf ging es erstmal zupackend los. Der Kompost des vergangenen Jahres musste für die Hochbeete vorbereitet und von groben Elementen, wie Stöcken und Nussschalen gereinigt werden. Bei dieser Handarbeit kamen dann auch manch hilfreiche Mithelfer ans Licht: Glänzende Hundertfüßer und flinke Kellerasseln wurden beäugt, teilweise unter der Becherlupe begutachtet und dann schnell wieder in ihren Lebensraum entlassen. Danach wurden mit Stöcken einzelne Saatbereiche für jedes Kind abgesteckt. „Wir Gärtner nehmen dazu die Daumen-Kleinefinger-Spanne“ erklärte Landschaftsgärtnerin und Naturpädagogin Heidi Daub, „bei mir sind das 20 cm.“ Nachdem sich jedes Kind eine Kräuter-Sämerei ausgesucht hatte, wurden noch Übungen für ein lockeres Handgelenk zum gleichmäßigen Aussähen gemacht, und dann ging es los. Jede Saatspur wurde noch mit einer Bezeichnung versehen, damit später nicht nur klar ist, was gesät wurde, sondern auch von wem. Abschließend wurde noch mit Wasser aus dem direkt am Naturgarten vorbeiplätschernden Mühlkanal gegossen und das Beet mit Fließ abgedeckt. Ein zweites Hochbeet mit verschiedensten Blumensamen besät, um Insekten ein reichhaltiges Angebot zu machen, die dann wiederum der Vogelwelt in Unterschüpf als Speisekammer zur Verfügung stehen sollen. Das Wachsen und Gedeihen kann über die nächsten Monate von den Kindern verfolgt werden und in den Sommerferien folgt dann eine weitere Aktion, „Ernten, was wir sehen“. 

Eine weitere Station war der Bau eines Mini-Gewächshauses aus alten PET-Flaschen. Dieses aktive Recycling erbrachte für die Kinder eine Anzuchtstation mit automatischer Bewässerung zum Mitnachhause nehmen. An einer weiteren Station wurde unter Anleitung von Marion Wenisch Kresse als Brotaufstrich- oder Salatverfeinerung zum Keimen angelegt. Es gab einen „Quiz-Tisch“, bei dem Namen, Samen und Früchte zuzuordnen waren und einen Maltisch für freie Zeiten zwischendurch. 

Die Kinder waren aber nicht nur zum „Arbeiten“ da, es war zwischendurch auch noch genug Zeit, mit der großen Gruppe zu spielen. Die Fang- und Kooperationsspiele, die von Claudia Schlör angeleitet wurden, machten nicht nur Spaß, sondern waren ein wunderbares Übungsfeld für die sprichwörtliche Bedeutung von „wir ernten, was wir Säen“.  

Das Mittagessen, das von Tine Appel zubereitet wurde, konnte aufgrund des guten Wetters auch draußen eingenommen werden. Hier wurden die Nudeln nicht nur mit verschiedenen Saucen, sondern auch mit Kresse oder unterschiedlichen Keimlingen verfeinert. 

Ein erlebnisreicher Tag ging damit für die Kinder zu Ende und lässt gespannt sein, was im Sommer geerntet werden kann und was daraus für uns an Lebensmitteln wird. Dazu wird es in den Sommerferien im Rahmen des Boxberger Ferienprogramms die Aktion „ernten, was wir sehen“ geben. Es lohnt sich also, sich dort wieder anzumelden!