Vogelkundlicher Abendspaziergang für Kinder.

Am vergangenen Freitag, den 9. Mai 2025, lud die Naturschutzjugend (NAJU) Boxberg Kinder aus Boxberg und den Stadtteilen gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern zu einem vogelkundlichen Abendspaziergang ein. Bei herrlichem Maiwetter startete die Gruppe mit insgesamt 13 Teilnehmenden an der NABU-Scheune in Wölchingen, Hasengasse 8a, wo alle herzlich begrüßt wurden. Ausgestattet mit Ferngläsern machten sich die kleinen und großen Naturfreunde auf den Weg in Richtung Stadtgarten. Bereits zu Beginn konnte auf einer Pferdekoppel ein Starenpärchen beobachtet werden, das emsig seinen Nachwuchs in einem Astloch fütterte – dank der Ferngläser gut zu erkennen. Weiter ging es ins Wohngebiet, wo sich ein Turmfalkenpaar auf einem nahen Hausdach blicken ließ. Unter der fachkundigen Leitung von NABU-Vorstand Michael Hökel erfuhren die Teilnehmenden viel Wissenswertes über heimische Vogelarten. Besonders kindgerecht wurden dabei die Familien von „Amsel, Drossel, Fink und Star“ vorgestellt. Auch ein Exkurs in die Pflanzenwelt durfte nicht fehlen: So wurde erläutert, warum die weißblühenden Rosskastanien seltener werden: Die Rosskastanienminiermotte macht ihnen zu schaffen, da ihre Raupen bevorzugt die Blätter dieser Bäume befallen. Ein besonderes Erlebnis war die Entdeckung eines angenagten Apfelbaums. Die Kinder konnten anhand der Spuren sofort den Verursacher erraten: den Biber. Hökel erklärte, wie dieser durch das Fällen von Bäumen an junge Zweige, Knospen und im Winter an die Rinde gelangt. Am See im Stadtgarten wurde das dortige Insektenhotel begutachtet. Die Kinder stellten erfreut fest, dass viele Wildbienen eingezogen waren – gut zu erkennen an den mit Lehm verschlossenen Röhrchen. Besonders beliebt bei den Bienen seien die Bambusröhrchen, erfuhren die Teilnehmenden. Ein weiteres Highlight bot sich am Rosengarten-Parkplatz: Durch das Spektiv konnte ein Turmfalke dabei beobachtet werden, wie er eine Maus verspeiste – ein spannender Moment für alle. Auf dem Rückweg stellte Claudia Schlör den Vogel des Jahres 2025 vor: Den Hausrotschwanz. Wie zur Bestätigung ließ sich dieser auch prompt auf einem Dachfirst nieder und erfreute die Gruppe mit seinem Gesang. Dank der Ferngläser konnte der Vogel aus nächster Nähe bestaunt werden. Am Ende des rund dreistündigen Spaziergangs kehrten die Teilnehmenden zur NABU-Scheune zurück. Insgesamt wurden 21 verschiedene Vogelarten gesichtet und dokumentiert, darunter Amsel, Mauersegler, Mehlschwalbe, Elster, Zilpzalp, Rotmilan und Bachstelze. Mit vielen neuen Eindrücken, Beobachtungen durch Ferngläser und spannenden Erkenntnissen verabschiedete sich die Gruppe ins Wochenende.

M.W.